Die Entstehungsgeschichte der Mathildenhöhe in Darmstadt und ihre Namensherkunft

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Die Entstehungsgeschichte der Mathildenhöhe in Darmstadt & ihre Namensherkunft

Um 1800 begann Prinz Christian, Bruder von Großherzog Ludwig I., auf einem Hügel im Osten der Stadt Darmstadt, statt Weinbergen einen Park zu planen. Sein Nachfolger, Groß­­herzog Ludwig III. trieb dieses Vorhaben weiter voran. Die heute als Landschaftspark angelegte Grünanlage wurde daher nach seiner Frau Mathilde benannt.

Ein um 1830 angelegter Platanenhain zeugt heute noch von dieser Zeit und bildet ein wichtiges Areal der 1899 gegründeten Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe. Das nach Plänen des klassizistischen Hofbaumeisters Georg Möller errichtete Sommerhaus musste zudem im selben Jahr noch der geweihten Russischen Kapelle weichen.

In diesem Zeitabschnitt wurde auch das Matildenhöhe-Areal von der expandierenden Stadtentwicklung erfasst und Gebäude drangen immer weiter auf das Parkgelände vor. Um die weitere Entwicklung dieses architektonisch anspruchsvollen Areals einzuleiten, beauftragte Groß­­herzog Ernst Ludwig III. 1897 den Architekten Karl Hoffmann mit der städtebaulichen Gestaltung des Süd- und Westteils des Parks. Nach seinen Plänen wurden mehrere Villen errichtet. Ebenfalls wurden von berühmten Architekten wie z.B. Alfred Messel, Paul Wallot, Friedrich und Heinrich Metzendorf einige Gebäude entworfen und errichtet.



Interessante Baupläne von dieser Zeit finden Sie auf der Internetseite der Freunde der Mathildenhöhe e.V.

Zu der Webseiten von Freunde der Mathildenhöhe e.V.

Zu den Bauplänen

Nach vier Ausstellungen (1901, 1904, 1908 und 1914) entstand auf der Mathildenhöhe eine Reihe von Bauwerken im Jugendstil, integriert in einen Park mit Skulpturen, Brunnen und Pavillons. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs arbeiteten insgesamt 23 Künstler auf der Mathildenhöhe, darunter Persönlichkeiten wie Hans Christiansen, Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens.


Die Bildhauerateliers

Für Bildhauer wurde von Olbrich für das Ateliergebäude ab 1901 ein Anbau entworfen. Es hebt sich durch seine äußere Gestaltung und durch die Verwendung von Klinkern deutlich ab. Derzeit finden wechselnde Ausstellungen statt, ein von außen zugänglicher Teil dient als Museumsshop.


Der Hochzeitsturm (Fünffinger-Turm) mit Ausstellungsgebäude

Im Jahre 1908 wurden der von Josef Maria Olbrich geplante Hochzeitsturm und der angrenzende Ausstellungstrakt als das Herzstück der Künstlerkolonie fertiggestellt. Zu diesem Zweck platzierte Olbrich seine monumentale Architektur, welche die Mathildenhöhe bis heute maßgeblich prägt, auf einem 1880 geschaffenen Wasserreservoir.

Das “Lilienbecken” vor der Russischen Kapelle

Albin Müller entwarf das große Becken vor der Russischen Kapelle. Das sogenannte „Lilienbecken“ mit seinen bunten Bodenfliesen, den hockenden Pfeilern und den Heiligenfiguren von Maria und Josef, die sich perfekt in das Jugendstil-Ensemble integrieren.


Der “Schwannentempel”

Albin Müller, künstlerischer Leiter der Gesamtanlage seit 1914, installierte im abfallenden Gelände, südlich der Kapelle ein provisorisches Ferienhaus. Das Ferienhaus hat die Zeit nicht überdauert, aber auch heute noch steht der dazugehörige keramische Gartenpavillon. Aufgrund seiner Relieftafel mit Schwanenmotiv nennt man diesen auch „Schwanentempel“.


Das “Löwentor”

Die beeindruckende Eingangsarchitektur wurde zur letzten Ausstellung der Künstlerkolonie im Jahre 1914 mit dem von Albin Müller entworfenen „Löwentor“ realisiert. Die sechs monumentalen Doppelsäulen wurden von Steingusslöwen gekrönt, die von Bernhard Hötger geschaffen wurden. Heute ziert ein Teil des Tors mit seinen Säulen den Eingangsbereich des Hochschulstadions in Darmstadts, während der Teil des Tors mit den Löwen auf neuen Säulen aus Klinkersteinen platziert wurde und seit jeher imposant die West-Pforte zum Park Rosenhöhe bewachen.


UNESCO-Weltkulturerbe

Im Juli 2021 wurde die „Mathildenhöhe Darmstadt“ zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und steht für ein herausragendes Beispiel experimenteller Architektur des frühen 20. Jahrhunderts.

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